Rohini Devasher ist „Artist of the Year” 2024

Rohini Devasher ist „Artist of the Year“ 2024. Die indische Künstlerin beschäftigt sich in ihrer vielschichtigen künstlerischen Arbeit mit den Überschneidungen von Naturwissenschaft, Kunst und Philosophie. Im Rahmen der Deutschen Innovationswoche findet ein geführter Besuch zur Ausstellung des Werkes im PalaisPopulaire statt.

Die 1978 in Indien geborene Künstlerin studierte Malerei und Grafik und lebt in Delhi. Die Deutsche Bank zeichnet Rohini Devasher als „Artist of the Year“ 2024 aus. Erstmals hat die Kunstexpertin Stephanie Rosenthal, Direktorin des Guggenheim Abu Dhabi Project, drei Künstler und Künstlerinnen vorgeschlagen, aus denen die Bank Rohini Devasher auswählte.

Künstlerische Positionen mit forschungsbasiertem Ansatz

Rohini Devashers Projekte entstehen häufig in Zusammenarbeit mit Forschern, Amateurastronomen und wissenschaftlichen Institutionen wie dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte (MPIWG) oder dem CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung. Sie verbindet wissenschaftliche Experimente und Erkenntnisse, die sich mit physikalischen Phänomenen der Wahrnehmung auseinandersetzen, mit eigenem künstlerischem Material zu installativen Projekten.

„Rohini Devasher ist die erste indische Künstlerin, die wir als „Artist of the Year“ auszeichnen, und zugleich die erste Position, die Kunst und Wissenschaft miteinander verbindet,“ so Britta Färber, Leiterin Kunst und Kultur der Deutschen Bank. „Ich danke besonders Stephanie Rosenthal. In Zeiten ökologischer und humanitärer Krisen hat sie eine Künstlerin vorgeschlagen, die uns auf poetische und rationale Weise anhält, bestehende Vorstellungen der Welt und unseres Platzes darin zu überdenken.“

Mehrdeutigkeit der Beobachtung

„Rohini nutzt einen forschungsbasierten Ansatz, um komplexe Erzählungen zu schaffen, die sich mit den Dringlichkeiten unseres täglichen Lebens befassen“, ergänzt Stephanie Rosenthal. „Mit der Zeichnung als Medium erforscht sie gesellschaftliche Strukturen und kulturelle Dynamiken und bietet dem Betrachter einen bewussten und kontemplativen Raum inmitten des digitalen Lärms.“

Zu erleben auf der Deutschen Innovationswoche
Das Event ist Teil der Deutschen Innovationswoche 2024 – dem Treffen der Taktgeber der Innovation aus Wirtschaft, Politik, Verbänden, Wissenschaft und Gesellschaft.
Inspiration, Impulse und Kontakte an außergewöhnlichen Orten, das ist das Motto des Innovationsfestivals der besonderen Art.
Hier geht es zur Teilnahme.

 

Beispielhaft für das Werk von Devasher ist ihr 4-Kanal-Film „One Hundred Thousand Suns“ (2023). Die Arbeit umfasst materielle, persönliche wie historische Dimensionen und bezieht sich auf über 100.000 Porträts der Sonne, die seit über einem Jahrhundert im Sonnenobservatorium von Kodaikanal in Indien entstanden sind. Durch die Verbindung von Archivmaterial des Observatoriums, öffentlichen Bildern der NASA und ihren eigenen Daten bringt Devasher uns die Sonne näher. So offenbart sie die Komplexität und Mehrdeutigkeit der Beobachtung und stellt die Wahrnehmung von Daten als scheinbar neutral in Frage.

„Artist of the Year“ und „Innovator des Jahres“

Traditionell findet zu Beginn der Deutschen Innovationswoche eine exklusive Führung durch die Ausstellung statt. Gäste, die am Vorabend des großen Festaktes “Innovator des Jahres” bereits in Berlin sind, können 14.11. die Ausstellung besuchen und zum Get-together zusammenfinden (zur Anmeldung). „Inspiration ganz abseits vom Business – das passt. Denn Querdenken und Neues schaffen kann nur, wer offen ist. So gesehen liegen Kunst und Unternehmertum gar nicht so weit auseinander. ‚Artist of the Year‘ und ‚Innovator des Jahres‘, das war schon im letzten Jahr eine fruchtbare Verbindung und ein gelungener Auftakt für das die weiteren Events in Berlin“, so DDW-Herausgeber Michael Oelmann.

Die Auszeichnung

Die Auszeichnung „Artist of the Year“ richtet sich an zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen, die ein künstlerisch und gesellschaftlich relevantes Werk geschaffen haben, das auch die Medien Papier und Fotografie, die beiden Schwerpunkte der Sammlung Deutsche Bank, umfasst.

Viele von ihnen, darunter Wangechi Mutu, Yto Barrada, Maxwell Alexandre, Conny Maier oder LuYang, zählen heute zu den international bedeutenden Gegenwartskünstlern. Ausgezeichnet wurden neben diesen bisher Roman Ondak, Imran Qureshi, Victor Man, Koki Tanaka, Basim Magdy, Kemang Wa Lehulere, Caline Aoun, Zhang Xu Zhan und Lu Yang.

Statt wie bisher von einer dreiköpfigen Jury mit internationalen Kuratoren und  Kuratorinnen nominiert ab 2024 eine Persönlichkeit aus der globalen Kunstwelt im zweijährigen Wechsel Künstler für die Auszeichnung der Bank. In diesem Jahr ist es Stephanie Rosenthal. Sie ist Direktorin des Guggenheim Abu Dhabi Project und leitete bis 2022 den Gropius Bau in Berlin. Davor hatte sie führende kuratorische Positionen an der Hayward Gallery, London, und dem Haus der Kunst in München inne. 2016 war sie künstlerische Leiterin der 20. Biennale von Sydney und saß 2019 der Jury für die 58. Internationale Kunstausstellung der Venedig-Biennale vor.

Mitten in Berlin, am Boulevard Unter den Linden, eröffnete die Deutsche Bank mit dem PalaisPopulaire einen einzigartigen Ort für Kunst und Kultur. Wechselnde Ausstellungen aus der Sammlung Deutsche Bank und von bedeutenden Partnerinstitutionen weltweit – dazu Konzerte, Lesungen, Workshops und digitale Erlebniswelten werden den Gästen geboten.

BILDER: DEUTSCHE BANK / PALAISPOPULAIRE / © Rohini Devasher