Koalitionsvertrag stärkt Innovationen und Gemeinschaftsforschung

Das Forschungs- und Transfernetzwerk für Mittelstand und Industrie, AIF, sieht die Koalitionsvereinbarungen zwischen CDU, CSU und SPD in Hinblick auf Forschung und Entwicklung positiv. Das sei wichtig, denn die Gemeinschaftsforschung zwischen Unternehmen und Wissenschaft liefere in relativ kurzer Zeit wirkungsvolle und nachhaltige Ergebnisse in dringend notwendigen Schlüsseltechnologien.
„Wir begrüßen, dass der neue Koalitionsvertrag der künftigen Bundesregierung die Priorisierung von Forschung und Entwicklung sichtbar macht. Es wird deutlich, dass die Förderung von Innovationen für die Entwicklung unseres Landes – insbesondere bei der Bewältigung von aktuellen Mehrfachkrisen – von grundsätzlicher Bedeutung ist“, erklärt Thomas Reiche, Vorstand der AIF – Allianz für Industrie und Forschung e.V. Die Industrieforschung müsse einen höheren Stellenwert bekommen, denn hier entstünden aus den Forschungsergebnissen in sehr überschaubaren Zeiträumen Innovationen, die schnell in der Wirtschaft angewendet werden und damit die Weltmarkt- und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen wesentlich beeinflussen, plädiert Reiche.
Schnelle Ergebnisse aus der Gemeinschaftsforschung
Die Gemeinschaftsforschung zwischen Unternehmen und Wissenschaft liefert in relativ kurzer Zeit wirkungsvolle und nachhaltige Ergebnisse in den Bereichen der Schlüsseltechnologien und darüber hinaus. „Deshalb ist es in der aktuellen Situation dringend nötig, die erfolgreichen industriellen Forschungsförderungen wie das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM), die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) oder INNO-KOM mehr in den Fokus zu nehmen“, betont AIF-Geschäftsführer Dr. Matthias Heider.
Die AIF spricht sich darüber hinaus für die Erweiterung von wirtschaftlichen Forschungsförderungen aus. Für die drei erwähnten Programme fordert sie eine konkrete Mittelaufstockung auf insgesamt eine Milliarde Euro: 600 Millionen Euro für das ZIM, 300 Millionen Euro für die IGF und 100 Millionen Euro für INNO-KOM.
Die AIF sieht in den im Koalitionsvertrag beschriebenen Vorhaben, den Bürokratieabbau direkt anzugehen und damit Innovationsförderungen zu vereinfachen, eine Widerspiegelung ihrer Forderungen. Ausufernde Förderbestimmungen, Zweckverwendungsnachweise und weitere Formalitäten sollen deutlich reduziert und mehr Fördermittel pauschal zugewiesen werden. Man will bei der AIF im Interesse der deutschen forschungsaffinen Unternehmen die Umsetzung verfolgen und mit den Erfahrungen aus ihrem breiten Netzwerk unterstützen.
Besserstellungverbot und steuerliche Forschungszulage künftig flexibler
Eine geplante Novellierung des Wissenschaftsgesetzes soll zudem die Flexibilisierung des Besserstellungsverbotes für gemeinnützige Forschungseinrichtungen ermöglichen. Das befürwortet die Allianz für Industrie und Forschung ebenfalls. Auch die vorgesehene Anhebung des Fördersatzes und der Bemessungsgrundlage sowie eine Vereinfachung der Verfahren innerhalb der steuerlichen Forschungszulage begrüßen die Forschungsförderer und sieht darin eine Motivation insbesondere für den Mittelstand, seine Forschungsaktivitäten zu verstärken.
Der Koalitionsvertrag könne Forschung in Industrie und Mittelstand einen wichtigen Beitrag zu Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes leisten, ist der Vorstand der AIF positiv gestimmt.
Die Allianz für Industrie und Forschung e.V. ist das Forschungs- und Transfernetzwerk für Mittelstand und Industrie. Unter ihrem Dach schließen sich industriegetragene Forschungsvereinigungen zusammen, die Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen repräsentieren und Gemeinschaftsforschung organisieren. Seit 1954 fördert sie erfolgreich die Innovationskraft der deutschen Wirtschaft. Die AIF ist Interessenvertreter an der Schnittstelle zwischen Industrie und Forschung.