Im mittelständischen Maschinenraum der Pandemiebekämpfung
Viele Unternehmen waren in der Pandemie zur Untätigkeit verdammt. Doch auf andere kam es gerade in dieser Krisenzeit an. Der Vorstandsvorsitzende der Drägerwerk Verwaltungs AG, Stefan Dräger, nimmt uns im Interview mit in die dramatischen Wochen, in denen der Weltmarktführer für Beatmungsgeräte seine Produktion um ein Vielfaches steigern musste.
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Wie konkret läuft es ab, wenn hochspezialisierte Produkte wie Beatmungsgeräte für die Intensivmedizin von einem Tag zum anderen hochgefragte Mangelware sind? Wie lassen sich die Faktoren Menschen, Maschinen und Materialien trotz Kontaktbeschränkungen und beeinträchtigter Lieferketten zu Höchstleistungen vereinen? Für Dräger begann diese Herausforderung spätestens mit einem Anruf des Bundesgesundheitsministers im März des Jahres 2020. Zu diesem Zeitpunkt war klar: Die Leitidee von Dräger (Rang 67 im Ranking der größten Familienunternehmen), „Technik für das Leben“, hatte selten zuvor eine akutere Bedeutung.
„Eigenkapital statt Leverage, Vielfalt statt Monokultur und Slack statt Effizienz“
Stefan Dräger beschreibt in dem Interview mit dem Herausgeber von Die Deutsche Wirtschaft, Michael Oelmann, die Stellschrauben, mit denen die geforderte Spitzenleistung bewältigt werden konnte – eine Spitzenleistung, für die das Unternehmen den Publikumspreis „Innovator des Jahres 2021“ erhielt.
Zugleich erlaubt Stefan Dräger einen Einblick in die unternehmensstrategischen Dimensionen aus vorausschauenden Investitionen, Belegschaften, Finanzierung und Gesellschaftsstruktur, die Familienunternehmen wie seines leiten. Vor allem drei Tugenden stellt Dräger dar, die Mittelstand und Familienunternehmen zu Leistungen befähigen, deren Wert sich insbesondere in Krisensituationen wie der Covid-19-Pandemie für das Land und die Welt gezeigt haben: „Eigenkapital statt Leverage“, „Vielfalt statt Monokultur“ und „Slack statt Effizienz“.